Wir hatten uns Ende der letzten Rollskisaison im Verein dazu entschlossen, im Jahr 2019 die Sachsenmeisterschaften im Rollski zu übernehmen, da wir bei den Landesmeisterschaften und der Deutschen Meisterschaft ein paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Das geht viel besser. Nach ein paar Wochen der Beantragung kam dann die Zusage. Noch Ende 2018 wurden die ersten Genehmigungen eingeholt und die ersten verbindlichen Verträge geschlossen, ein Termin festgelegt und die Koordinierung mit der Sportstättenverwaltung in Zittau über die Nutzung des Weinaustadions vorgenommen.
Dann wurde in vielen Stunden eine dementsprechende Ausschreibung erarbeitet.
Es wurde an alle Altersklassen gedacht, an die verschiedenen Materialvarianten und an die verschiedenen Wertungen. Mehrmals wurde die Ausschreibung geprüft, korrigiert und letztendlich bestätigt. Damit war sie die rechtliche Grundlage für den Wettkampf und wurde an alle Vereine versendet. Die Wintersaison verging, Preise wurden beschafft und Bestellungen aufgegeben. Alles war auf gutem Wege.
Dann kam der erste Hammer. Mitte Mai wurde uns mitgeteilt, dass es wahrscheinlich zu einer Altersklassenanpassung in der Sportart Rollski kommen wird, ähnlich wie im Skilanglaufbereich, wo es schon länger so praktiziert wird. Am 1. Juli erhielten wir dann das offizielle Schreiben vom DSV, das die neuen Altersklassen umzusetzen sind. Für mich ein totaler Schwachsinn, der Niemandem was bringt. Vor allem unseren Kindern nicht. Der FIS angepasst, da unsere Junioren national als Junioren starten und international schon als Männer. Wo liegt da für die jungen Männer das Problem??? Einzig darin, dass sie schneller laufen müssen. Und daran hapert es.
Sommerferien. Unsere Ausschreibung war hinfällig. Unsere Kampfrichter und Verantwortlichen nicht mehr zu erreichen. Mehrere neue Ausschreibungen wurden in nächtelanger Kleinarbeit neu erstellt. Aber alles lag auf Eis. Die Zeit wurde immer kürzer bis zur Meisterschaft. Da aber hier nicht nur Rollskiläufer oder Langläufer an den Start gehen, mussten wir einen Kompromiss für die Sportler finden, die in anderen Sportarten und Verbänden auch wieder andere Stichtage haben und mit unserer Neuregelung nichts anfangen konnten, was auch verständlich ist.
Mehrere Varianten wurden verglichen, wo Abendlauf mit Wertung der Zittauer Gebirgsrangliste, mit den offenen Kreis Kinder- und Jugendspielen als Prolog für die Sachsenmeisterschaft als Verfolger und in der Wertung des Sachsen- Cup Rollski miteinander harmonierten. Keine leichte Sache, aber es funktionierte. Da an diesem Wochenende verschiedene Altersklassen gelaufen werden sollten, ging wieder kein Weg rein, die Rennen miteinander zu verbinden. Also noch mal alles neu. Nun kommt die Situation, wo man langsam selber nicht mehr durchsieht. Wer hat jetzt schon welche Ausschreibung. Wo finde ich im Netz jetzt noch die Richtige. Chaos, Ferienende. Nur noch wenige Tage bis zur Meisterschaft. Neue Einladungen, zig Telefonate und, und, und. Ein Aufwand, wegen eigentlich einem kleinen Irrsinn. Das ist Sabotage und hier wird ehrenamtliche Arbeit mit Füßen getreten.
Am Samstag war es unser Abendlauf mit 85 Meldungen. Das war ein Rennen, wie wir es eigentlich geplant hatten. Das waren unsere Kreis Kinder- und Jugendspiele im Sprint. Gute und spannende Rennen und eine gelungene Generalprobe. Der PSV Zittau und der Bertsdorfer SV waren erwartungsgemäß die zahlenmäßig stärksten Vereine. Aber ein paar Stammgäste dieser Veranstaltung hatten sich bei diesem Durcheinander dann wohl doch nicht getraut anzutreten.
Sehr schade!
Am Sonntag waren die Vorbereitungen für das Rennen abgeschlossen, als die ersten Teilnehmer der Sachsenmeisterschaft im Rollski erschienen.
Wir waren guter Dinge. Allerdings konnte man schon in den Startlisten erkennen, dass wirklich nur sehr wenig Sportler nach Zittau zu den Meisterschaften kommen. Was war los??? Ist Zittau wirklich zu weit weg? Oder ist das Interesse für diese Meisterschaft so gering. 76 Meldungen für eine Landesmeisterschaft, das ist lächerlich. Dafür hätten wir diesen Hick Hack nicht machen brauchen. Da hätte alles so bleiben können, wie wir es geplant hatten. Mit Abwesenheit glänzten aber nicht nur die Rollskivereine aus dem Raum Leipzig, wie Trebsen, Liebertwolkwitz, Leuna, Oederan, Schkeuditz. Es fehlten auch die Verantwortlichen dieser Szene. Auch unsere einheimischen Vereine hätten diese Sachsenmeisterschaften viel besser nutzen können um eine dieser begehrten Medaillen zu gewinnen. Die SG Klotzsche war mit 28 Startern am zahlenmäßig stärksten vertreten. Mit neun Altersklassensiegen waren die Klotzscher auch der beste Verein.
Unsere neue elektronische Zeitmessanlage bestand ihre Bewährungsprobe. Die hohen Geschwindigkeiten der Rollskiläufer und die teilweise knappen Rückstände der Sportler in den Altersklassen hat das System ganz genau festgehalten. Eine Verlässlichkeit, die wir mit der Trägheit unserer Augen nicht leisten könnten.
Eine schöne Goldmedaille des Landes Sachsen hat sich Charlotte Richter erlaufen. Bei einem spannenden Rennen bis ins Ziel konnte sie ihre stetige Kontrahenten Lena Barthel mit nur 0,6 Sekunden hinter sich lassen. Sachsenmeister für den PSV Zittau wurden noch Finn Luca Pihan, Levana Pihan, Franz Volker Heinrich und Katja Richter. Wobei Franz davon profitierte, dass der schnellste Läufer seines Rennens Paul Schwär, für den WSV Oberhof startet.
Vizemeister wurden Lilli Clemenz, Bruno Völkel, Anton Randig, Chiara Müller und Katrin Voigt. Bronze für den PSV holten Medea Reichel, Kevin Schröter, Nicole Voigt und Danilo Müller.
Glückwunsch unseren Medaillengewinnern und unseren Platzierten.
Es waren spannende Rennen bei herrlichen Wetterbedingungen auf einer herrlichen Anlage. In der Weinau steht uns eine genormte 1000m Runde mit verhältnismäßig gutem Belag zur Verfügung. Drei bis fünf Jahre werden wir dort noch unsere Rennen machen können. Dann müsste eine neue Versieglung erfolgen, damit wir weiterhin in dieser Qualität diese Veranstaltung durchführen können. Natürlich gäbe die Weinau noch ganz andere Runden her und wäre damit um ein vielfaches attraktiver. Dazu müsste aber ein neuer Oberflächenbelag auf den Weinauaussenring aufgebracht werden. Auch die alten befestigten Wege, wo der Belag verbraucht ist, könnte man neu belegen. Also Möglichkeiten bestehen genug um die Attraktivität der Weinau auf sportlichem Gebiet für die Allgemeinheit zu heben. Denn Inlinern und Rad fahren sind gute Freizeitangebote.
Bei den abschließenden Staffelrennen, wo immerhin 12 Staffeln in die Rennen gingen, gab es noch einmal ein paar spannende Momente bei den Massenstarts. Solche knappen Zielsprints wie im letzten Jahr in Oederan gab es allerdings in der Weinau nicht.
Alle Rennen liefen im vorgegebenen Zeitplan. Im Anschluss der Rennen erfolgte dann im vorgegebenen Zeitrahmen die Siegerehrung. Wir wollten zwar ein paar Minuten eher fertig sein, doch die große Hitze ließ nicht nur unsere Sportler ermüden. Auch unser Drucker brauchte die eine oder andere Pause zur Kühlung. Überreicht wurden die Medaillen des Skiverbandes Sachsen. Dazu gehört natürlich auch ein ordentliches Geschenk als Erinnerung an diese Meisterschaft, welches der Veranstalter organisierte. Leider sind solche Gepflogenheiten heute manchen Vereinen schon verloren gegangen. Die im Anschluss geehrten Staffeln waren wieder eingebettet in den Rahmen der Kreis Kinder- und Jugend Spiele. Mit den herrlichen Medaillen konnten sich die Sieger zieren. Jeder Läufer erhielt seine Urkunde und jeder Läufer erhielt auch hier einen kleinen Preis.
Deshalb war es für mich unverständlich, dass einzelne Sportler Minuten vor der Siegerehrung die Heimreise antraten. Ein vorbeiziehendes Gewitter konnte uns keinen Schrecken einjagen.
Aber das ein Wettkampf erst mit der Siegerehrung endet und nicht eine Stunde oder 10 Minuten vorher, das ist für einige Teilnehmer scheinbar Neuland.
Doch dieses undisziplinierte Verhalten beginnt ja schon bei der Mannschaftsleiterbesprechung.
Da ist wirklich für einzelne wichtig, ob nicht die Siegerehrungen der Sachsenmeisterschaften vorgezogen werden könne. Wofür gibt es dann einen Ablaufplan? In dieser Zeit der Staffelrennen wurden alle Siegerehrungen vorbereitet. Das ist die Zeit, wo sich der Sportler zurücklehnen kann. Wo er sich frisch machen kann. (Duschen, Umziehen, Imbiss, Warten)
Diese Unzufriedenheit, das unqualifizierte Generve demobilisiert die freiwilligen Helfer. Es muss sich kein Kampfrichter in seiner Freizeit von solchen ungeduldigen Ossis anmachen lassen.
Ich hingegen bin das in meiner über 50-jährigen Laufbahn als Sportler gewöhnt und mache demjenigen auf meine Art unmissverständlich klar, dass er neben der Spur läuft.
Ich bedanke mich noch einmal recht herzlich bei allen Helfern unseres Vereines, bei der Stadt Zittau und deren Verantwortlichen sowie bei den Sportfreunden aus der Weinau, für ihre Unterstützung.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Tino Nestler und seine Firma. Er stellte uns die Siegergeschenke für die Sachsenmeister zu Verfügung.